Kartographie als Kunst und Wissenschaft?

Abstract

Ungeachtet der sich ändernden offiziellen Definitionen denken viele Kartographen weiterhin an Kartographie in Bezug auf Kunst und Wissenschaft. Dieses Papier kritisiert die Verwendung des Kunst / Wissenschaft-Dualismus als Mittel zum Verständnis der Kartographie, insbesondere durch diejenigen, die daran interessiert sind, die Rolle von Ästhetik, Design und visuellem Ausdruck in der Kartographie erneut zu untersuchen. Zwei grundlegende Ansätze von ‚Kunst‘ und ‚Wissenschaft‘ im Kontext von Kartographie und Informationsgrafik werden mit ihren Grenzen beschrieben. Es wird argumentiert, dass die Art und Weise, in der der Kunst / Wissenschaft-Dualismus in der Kartographie verwendet wurde, nicht einer genauen Prüfung standhält und dass Versuche, Kunst und Wissenschaft streng zu unterscheiden, in Verwirrung endeten und gleichzeitig Kunst und Wissenschaft erniedrigten. Es wird vermutet, dass verschiedene und scheinbar divergierende Trends wie postmoderne Dekonstruktion, Hypermedia, kognitive Psychologie, Semiotik, geografische Informationssysteme und Visualisierung auf ein prozessorientiertes Mittel zum Verständnis der Kartographie hinweisen. Innerhalb dieses Prozesses spielen ‚Kunst‘ und ‚Wissenschaft‘ eine funktionell ähnliche Rolle und informieren über die verschiedenen Arten, wie wir unsere menschliche und physische Welt kennenlernen und wiedererkennen.



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