Objektivität und Voreingenommenheit im Journalismus

Zusammenfassung

Journalistische Objektivität oder Nachrichtenobjektivität hatte ihren Ursprung in westlichen Medienkulturen, insbesondere in den Vereinigten Staaten, im frühen 20. Das Prinzip hat jedoch seinen Weg in die Ethik- und Journalistenausbildung in Asien, Afrika und Lateinamerika gefunden.

Im Jahr 2018 ist Objektivität eine umstrittene Norm. Im Bereich der Journalismusethik stellt sich die Frage, ob Objektivität, wie sie traditionell verstanden wird — eine neutrale Berichterstattung über „nur die Fakten“ — ein gültiges Ideal bleibt. In der Gesellschaft dreht sich die Debatte um die Zukunft demokratischer Öffentlichkeiten und die Notwendigkeit verlässlicher Nachrichtenquellen. Fehlinformationen und parteiische Stimmen drohen, öffentliche Informationskanäle zu überschwemmen. Wie können Bürger im Journalismus Wahrheit von Falschheit unterscheiden? Objektive von subjektiven Berichten? Fundierte Analyse aus voreingenommener Meinung?Die Vorgeschichte der Objektivität ist zu einem großen Teil die Geschichte der Objektivität, Wahrheit und Tatsache in der Kultur. Dies liegt daran, dass Journalisten ihren Begriff der Objektivität definiert haben, indem sie Begriffe aus Philosophie, Wissenschaft und der Umgebungskultur angepasst haben.Der zentrale Begriff der Nachrichtenobjektivität ist, dass Reporter neutrale Stenographen von Tatsachen sein sollten, die ihre Meinungen und Interpretationen aus ihren Berichten eliminieren. Ab Mitte der 1900er Jahre wurde diese Idee der Objektivität als bloße Tatsache von Journalisten, die einen engagierteren Journalismus anstrebten, und Akademikern, die die Idee neutraler Fakten ablehnten, einer vernichtenden Kritik ausgesetzt. Die digitale Revolution des frühen 21.Jahrhunderts schuf auch eine Online-Kommunikation, die einen interpretativen Journalismus bevorzugte, der Neutralität und Objektivität skeptisch gegenüberstand.

Das Studium und die Weiterentwicklung von Wahrheit und Objektivität im Journalismus sind daher in einer schwierigen Position. Sollten Journalisten zu einer libertären Sichtweise des 19.Jahrhunderts zurückkehren, wonach Wahrheit und Demokratie nur einen freien Meinungsaustausch erfordern? Sollten sie die Objektivität von Nachrichten wiederbeleben oder neu definieren? Oder sollten sie die journalistische Ethik von Grund auf überdenken und die Objektivität der Nachrichten hinter sich lassen?



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