Wer und was verursacht Mehltau, und wie kann man es verhindern?

Mehltau tritt nicht nur in alten Mauern auf. Mehltau kann auch in neuen Gebäuden auftreten. Wo Feuchtigkeit ist, kann der pelzige Pilz sprießen. Sind die Bewohner schuld daran, dass sie das Gebäude nicht ausreichend belüften? Architekten, die falsch planen? Oder fahrlässige Handwerker?

Die Ecke des Raumes beginnt sich zu verdunkeln und der Fleck wächst schnell. Es riecht, reizt die Atemwege, ist giftig und gesundheitsgefährdend. Auch die Bausubstanz leidet: Mehltau kann großen Schaden anrichten. Wessen Schuld ist es?

Die Bewohner atmen, schwitzen, duschen, kochen und waschen. Kurz gesagt, sie geben ständig Feuchtigkeit ab, die sich irgendwo ansiedeln muss. „Aber das ist alles ganz normal“, sagt Mag. Brigitte Tassenbacher. Der Mikrobiologe und Umwelttechniker beschäftigt sich mit energieeffizienter Bau- und Gebäudetechnik und verfügt über langjährige Erfahrung als zertifizierter Mehltauexperte. Sie wird oft als Sachverständige in Gerichtsverfahren konsultiert.

Wenn Temperatur und Luftfeuchtigkeit in der Mitte eines Raumes gemessen werden, liegen die Werte in der Regel im normalen Bereich und sind daher ungefährlich: Die Raumtemperatur liegt bei etwa 20 °C, die relative Luftfeuchtigkeit bei etwa 50-55%. Wird hingegen die Temperatur an der Oberfläche eines Bauteils gemessen, beispielsweise in einer Außenecke des Gebäudes, kann die Temperatur leicht auf 12°C und darunter absinken. Die relative Luftfeuchtigkeit an dieser Stelle beträgt dann 80% und höher. Dies schafft die Voraussetzungen für das Wachstum von Mehltau.



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